In einem schul- und fächerübergreifenden Workshop haben die Schüler und Schülerinnen im Till-Eulenspiegel-Museum in Mölln Posen und Kleidung des Narren erkundet und in Skizzen festgehalten, bevor sie sich an die Herstellung von eigenen Kostümen mit einfachsten Mitteln aus industriell gefertigter Kleidung gemacht haben. Im anschließenden Fotoshooting wurde die Mimik und Gestik erprobt und hinterfragt.
Es gab tolle Posen mit starken Typen: "Vom jungen Wilden" bis zum "Till der Neuzeit".

Astrid-Lindgren-Schule Mölln
Unterstufe 4/5
Mittelstufe 6/7
Oberstufe 8

Gemeinschaftsschule Mölln
Flex-Klasse 8

Guten Appetit, mein Pelz

Von einem reichen Kaufmann wurde Nasreddin Hodscha zu einer Hochzeitsfeier eingeladen.
Die Gäste kamen festlich gekleidet in prachtvollen Kleidern. Nur Nasreddin erschien in einem alten, abgetragenen Anzug, und weil er so ärmlich aussah, schenkte man ihm keine Aufmerksamkeit. Man ließ ihn in einer Ecke neben der Tür sitzen.
Da ging Nasreddin so schnell er konnte nach Hause, zog seinen schönen Pelzmantel an und kehrte so ins Hochzeitshaus zurück.
Diesmal wies man ihm einen Platz am Kopf der Tafel an. Als das Essen gereicht wurde, sagte Nasreddin: “Iss, mein Pelz, iss!“ und bot seinem Pelz die Speisen an. Während er seinen Festtagsmantel fütterte, sagte er immer wieder: „Guten Appetit, mein Mantel, lass es dir gut schmecken!“ Die überraschten Gäste sahen ihn verwundert an, bis schließlich jemand fragte, warum er seinen Mantel füttere. Nasreddin Hodscha antwortete: „Da ich vor einigen Stunden bescheidener gekleidet unter euch weilte und ihr mich behandelt habt, als wäre ich Luft, glaube ich, dass eure Ehrerbietung jetzt meinem Mantel gilt, und dann soll dieser auch diese köstlichen Speisen essen dürfen!“

Erkan Kök als Nasreddin, Detlef Romey als Till Eulenspiegel, Ausstellungeröffnung des Lauenburgischen Kunstvereins im Möllner Stadthaus
Foto: Horst Grünwald